Leerstehendes Gebäude wird zur Werkstatt
Aachen. Der noch junge Verein „Hevi“, der sich vor allem um die Integration von Kindern mit ausländischen Wurzeln bemüht, hat sich erfolgreich an dem Projekt „Jugend belebt Leerstand“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung beteiligt. Er hat sich gegen 218 Mitbewerber durchgesetzt und erhält nun 120 000 Euro, um ein leerstehendes Gebäude in eine Werkstatt für Jugendliche umzubauen.
Für „Hevi“ ist es das erste große Projekt in Aachen. Der Verein, benannt nach dem kurdischen Wort für Hoffnung, ist erst seit gut einem Jahr in Aachen aktiv. Überwiegend Schüler und Studenten kümmern sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich um derzeit rund 30 Kinder. Sie geben Nachhilfe, organisieren Museumsbesuche, bieten eine Schach-AG und helfen auch Eltern bei Behördenbesuchen oder anderen Fragen.
Zugang zum Tischlerhandwerk
„Jetzt ist bei uns die Werkstattidee geboren worden“, sagt Abdullah Celik, der erst 18-jährige Vorsitzende des Vereins. Er ist Schüler am Kaiser-Karls-Gymnasium und will mit seinen Mitstreitern das ehrgeizige Projekt stemmen. „Wir würden zum Beispiel gerne eine leerstehende Fabrik mieten, renovieren und umgestalten“, sagt er. Die Idee: Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren sollen dort Holz bearbeiten, Zugang etwa zum Tischlerhandwerk finden und vielleicht auch berufliche Anregungen finden. Unterstützt wird ihre Idee auch von Oberbürgermeister Marcel Philipp und dem SPD-Landtagsabgeordneten Karl Schultheis.
Bevor sie die Fördersumme in Empfang nehmen können, müssen sie während einer Aktionswoche zeigen, was sie können. So werden Schüler jeden Alters vom kommenden Montag an eine Woche lang handwerkliche Arbeiten unter professioneller Anleitung fertigen – mangels eigener Räume tun sie dies vorerst noch in den Räumen der „Falken“, Wittekindstraße 5.
Celik hofft nun, dass der Verein, der vor wenigen Tagen auch von der Stadt mit dem Prädikat „Familienfreundlich“ ausgezeichnet wurde, möglichst bald geeignete Räume für die Jugendwerkstatt findet, um der neuen Idee auch Taten folgen lassen zu können. Wer dem Verein helfen will und Räume zur Verfügung stellen kann, wendet sich an Abdullah Celik, (01577/6009968, per E-Mail an abdullah.celik@ymail.com)
Quelle: AN, 24. September